Schule Küsnacht

Dies ist uns wichtig

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Aus dem Präventionskonzept Küsnacht

ReMit (Respektvolles Miteinander)
Was macht Kinder stark?

Der letzte Elternabend fand am 25. Januar 2023 statt.

Er bot Einblicke in die Präventionsprojekte der Schule Küsnacht und im speziellen der Schule Heslibach mit wertvollen Inputs zum Thema Schutzfaktoren.





Aus dem Präventionskonzept Küsnacht

Ein gesunder Znüni




Aus dem Präventionskonzept Küsnacht

Schulweg | Verkehrserziehung




Beurteilungskonzept der Schule Heslibach

Unser Umgang mit Beurteilung, Noten, Zeugnis und Co.




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Logopädische Prävention


Die logopädische Prävention gehört zum Präventionskonzept der Schule Küsnacht. Die Logopäd:innen besuchen die Lerndenden ab 1. Kindergarten bis in die 6. Klasse und versuchen so, einen Überblick über die Fortschritte der Kinder zu erhalten und den Lehrpersonen und Eltern beratend zur Seite zu stehen.
In diesem Bericht wird eine Präventionslektion in den Kindergärten Heslibach 2 und 3 genauer geschildert:
Seit den Herbstferien besuchte ich als Logopädin beide Kindergärten und führte zusammen mit den Lehrerinnen und allen Kindergartenkindern innerhalb einmal wöchentlich eine Präventionslektion durch. Die Prävention wurde in zwei Teile gegliedert.
Im ersten Teil (Herbst- bis Weihnachtsferien) führten wir alle zusammen verschiedene Übungen zum Thema «Mundmotorik» durch. Hier ging es darum, dass die Kinder lernen, was wir alles im Mund haben und wieso wir überhaupt sprechen können. Zudem führte ich mit den Lernenden mundmotorische Übungen für die Zungen-, Lippen- und Wangenmuskulatur durch. Ebenfalls wurden einige Laute /s/, /r/ und /sch/ mit den Kindern besprochen und ausprobiert. Abgerundet wurde dieses Quintal mit der Einführung der phonologischen Bewusstheit wie Silben klatschen, Reimen Anlaute heraushören, Robotersprache etc..
Im Zweiten Teil, (Weihnachts- bis Sportferien) ging es mit Mono, dem kleinen Affen, weiter. Die phonologische Bewusstheit wurde anhand eines Bilderbuches genauer thematisiert. Der kleine Affe Mono suchte im Dschungel nach einem Schatz und fragte viele Tiere, ob sie ihm helfen könnten. Alle Tiere zeigten Mono, welche Schätze sie bereits gefunden hatten und ging deshalb mit leeren Händen nach Hause. Bei jedem Tier lernten die Kinder verschiedene Übungen zur phonologischen Bewusstheit. Zudem repetierten die Kinder bei jedem meiner Besuche auf unterschiedliche Art und Weise die Geschichte oder führten Wortschatzübungen durch. Schlussendlich fand der kleine Affe Mono mit Hilfe seiner Mutter heraus, dass er selbst für seine Mama der schönste Schatz der Welt ist und wir beendeten dieses Quintal mit der Botschaft: «Du bist einzigartig und wundervoll».


Logopädische Prävention - Fotogalerie(5)
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Waldwoche im Kindergarten


Jährlich, letzte Woche im 1. Quintal


Zum Abschluss des 1. Quintals im Schuljahr findet der Unterricht der 4 Kindergärten Heslibach gemeinsam im Wald statt. Die Schüler:innen haben die Möglichkeit sich bei verschiedenen Ateliers wie «Waldsofainstandsetzung», «Schnitzen», Geschichtenhören», «Zwergenweltbauen», «Mandala- und Bilderlegen», «Naturbilderflechen», «Seilspiele», etc. zu betätigen, das freie Spiel zu geniessen oder Znüni zu essen. Am letzten Tag wird ein Feuer gemacht und es darf über dem Feuer ein Znüni gebraten werden.


Waldwoche Kindergarten - Fotogalerie(23)
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Spielzeugfreie Zeit


im Kindergarten der Schule Heslibach
 
Kinder lieben Spielsachen. Weil die anderen sie haben, weil sie in der Werbung so toll aussehen oder weil sie einfach Spass machen. Manchmal können die Kinder davon gar nicht genug kriegen. 
 
Eltern können und wollen ihrem Kind nicht alles kaufen. Sie sind gezwungen, Grenzen zu setzen und auch einmal „Nein“ zu sagen. Zudem wissen auch wir Erwachsene, dass mit einfachen Dingen genauso gut gespielt werden kann. Tannenzapfen können sich in Tiere verwandeln, aus Kartonschachteln und Tüchern entsteht ein Prinzessinnenschloss und aus Stühlen wird im Handumdrehen eine Dampflokomotive, die laut durchs Zimmer tuckert. Kindergartenkinder sprühen von Natur aus vor Ideen, Fantasie und Kreativität. Diese Stärken sollen im spielzeugfreien Quintal im Mittelpunkt stehen. 
 
Die spielzeugfreie Zeit wird seit dem Schuljahr 2018/19 jedes zweite jahr im 3. Quital in allen Kindergärten der Schule Heslibach durchgeführt. Mittlerweile ist dies Zeit ein integraler und fest verankerter Bestandteil der pädagogischen Jahresplanung.
 
Ablauf und Eckpunkte

Die Lehrpersonen erzählt den Schüler*innen bereits vor den Sportferien die Geschichte des Bilderbuches «Wenn die Spielsachen in die Ferien fahren», um sie auf die bevorstehende Zeit einzustimmen. Gemeinsam mit den Kindern werden anschliessend sämtliche vorgefertigten, zielorientierten Spielsachen weggeräumt. Dass die Kinder in diesen Prozess mit einbezogen werden, ist ein wichtiger Aspekt, da sie damit Teil des Ganzen sind und nicht überrumpelt werden. Die Spielsachen fahren dann «in die Ferien», sind also während des definierten Zeitraumes komplett abwesend. Einige Lehrpersonen kultivieren diesen Teil zusätzlich, indem die Spielsachen ab und an eine Postkarte von einem weit entfernten Ort senden. 
 
Zurück bleiben alle Dinge, die keinen vorgegebenen Spielzweck haben, beispielsweise Mobiliar, Rollkisten, Schnur, Reifen, Tücher, Decken, Wäscheklammern, Karton, Naturmaterialien und so weiter. Werkzeuge wie Schere oder Stift dürfen mit Begründung benutzt werden. 


Zum Schluss der «Spielzeugfreien Zeit» kommen die Spielsachen aus den Ferien zurück. Gemeinsam wird diskutiert und entschieden, welche und wie viele Spielsachen zurückkommen, oder ob diese ihre Rückkehr etappenweise antreten. Auch das Einrichten und Einräumen des Kindergartenraums wird gemeinsam mit den Kindern vorgenommen.


Auch wird mit den Schüler*innen zum Thema gemacht, ob und in welcher Form Elemente der spielzeugfreien Zeit erhalten bleiben. Manche Klassen möchten den Stuhl für die Konfliktlösung beibehalten, andere wünschen sich eine bleibende «spielzeugfreie Ecke». 

Ein Vormittag in der spielzeugfreien Zeit

Die Schüler*innen kommen zur gewohnten Zeit in die Schule, begrüssen die Lehrpersonen und wählen daraufhin frei und eigenständig ihre Tätigkeit aus. Während der spielzeugfreien Zeit wird bewusst auf gemeinsame Inputs und vorgegebene Unterrichtssequenzen verzichtet. Den Ort und Zeitpunkt des Znünis wählen die Kinder individuell. Der einzige Fixpunkt bildet zum Schluss hin die gemeinsame Kreis-Sequenz. Der Vormittag wird reflektiert und Gedanken und Fragen wie «Wie fühle ich mich nach diesem Morgen?», «Was hat mir heute Freude bereitet und wo gab es Schwierigkeiten?“, „Was wünsche ich mir für morgen?“ oder „Worauf bin ich heute stolz?“ werden geteilt. 
 
 
Ziel und Effekt
 
Ziel der spielzeugfreien Zeit ist es, für die Kinder Raum und Zeit zu schaffen, neue eigene Spiele zu entwickeln und auszuprobieren. Sie sollen einander auf neue Art und Weise kennenlernen und gestärkt werden, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und mitzuteilen.
Die «Spielzeugfreie Zeit» lehnt sich das Projekt «ReMit - Respektvolles Miteinander» der Schule Heslibach an, welches im Präventionskonzept der Schule Küsnacht verankert ist. Dieses hat die die Stärkung der Schutzfaktoren im Fokus: starkes Selbstwertgefühl, Konflikt- und Problemlösefähigkeit, Ausdrucksfähigkeit und Sprachkompetenz, Frustrationstoleranz, Selbstwirksamkeit, die Fähigkeit mit Gefühlen umzugehen, um ein paar zu nennen.
 
In der spielzeugfreie Zeit erweitern und stärken die Schüler*innen ihre sozialen und kognitiven Kompetenzen. Konkret lernen sie, sich verständlich und andere zu verstehen, Beziehungen aufzubauen, sich bei Bedarf Hilfe zu holen und gemeinsam Lösungen zu finden. Auch die Fähigkeit Konflikte konstruktiv auszutragen wird weiterentwickelt. 
 
Das Erleben von Langeweile bietet ebenfalls ein vielfältiges Lernfeld. Die Kinder lernen Langeweile auszuhalten und damit umzugehen, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und daraus selbst Lösungen und Ideen zu entwickeln. Damit üben sie sich ganz automatisch in Kreativität und lernen, eigene Ideen zu planen und umzusetzen, ohne dass eine erwachsene Person sie lenkt.
 
Die Rolle der Lehrperson ist während der spielzeugfreien Zeit eine andere. Sie agiert im Hintergrund, hält sich bewusst zurück und gibt den Kindern keine Tipps und Ideen. Sie sind interessierten Beobachter*in, unterstützende Begleiterin*in oder Assistent*innen. Sie sorgt zudem für die Sicherheit und Einhaltung der Grundregeln und bieten bei Bedarf nur zurückhaltende Hilfestellung wie beispielsweise bei Konflikten. 
 
Problemlösungen


Selbstverständlich verläuft auch diese Zeit nicht nur rosig und konfliktfrei und, und es wäre falsch anzunehmen, dass keine Regeln und Grenzen notwendig sind. Wichtig ist dabei, dass auch den Kindern die Gelegenheit gegeben wird, aus erlebten Situationen heraus selbst Regeln und Grenzen zu setzen, um deren Sinn besser zu erfassen und zu verstehen, und durch Mit- und Eigenverantwortung auch Selbstdisziplin zu erlernen. 

«Blauer Stuhl»


Hat ein Kind ein Problem und findet selbst keine Lösung, oder das Problem betrifft die ganze Klasse, setzt es sich auf den «Blauen Stuhl» und ruft mit einem Signal alle Kinder herbei. Anschliessend schildert das Kind sein Problem. Es beginnt mit den Worten „Ich bin traurig/wütend, weil…“ und wird nicht unterbrochen. Nun suchen die anderen Kinder nach Lösungen und präsentieren diese, wenn ihnen das Kind auf dem Stuhl das Wort erteilt. Der «Blaue Stuhl» wird erst aufgelöst, wenn eine akzeptable Lösung für alle gefunden wurde.
Wird keine Lösung gefunden oder die Emotionen sind hoch, kann die Lehrperson moderierend mit offene Fragen Hilfestellung leisten. Damit wird das Kind befähigt, seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu benennen, eigene Stärken und Schwächen anzunehmen und selbst Lösungen zu entwickeln. Ebenso lernt es, Beziehungen aufzubauen, sich Hilfe bei anderen holen um gemeinsam Ideen, Pläne und Lösungen zu entwickeln. Im Hinblick auf den Übertritt in die erste Klasse sind dies wichtige Kompetenzen. 


«Friedensbrücke»

Dieses ist aus dem Programm „ReMit“ den Kindern schon bekannt und gibt bei Konflikten zwischen zwei Kindern oder Kleingruppen Anleitung zur Problemlösung. Die Kinder dürfen diese jederzeit benützen. 
   

Fazit
 
Während der «Spielzeugfreien Zeit» wird dem Kind Raum und Zeit geschenkt, seine eigenen Spiel-Erfahrungen abseits der vorgespurten Wege zu machen. Wann sonst haben die Kinder die Möglichkeit aus dem gesamten Mobiliar einen Helikopter zu bauen, in dem die ganze Klasse mitfliegen kann? Wann sonst können sie den Kindergartenraum in einen Kletterpark verwandeln? Wann sonst können sie ihren Kindergarten in ein Hotel verwandeln, bei dem verschiedene Zimmer gebaut und eingerichtet werden können?


Die Kreativität der Kinder kennt keine Grenzen. Dieser Tatsache trägt die spielzeugfreie Zeit im Kindergarten der Schule Heslibach Rechnung. 
 
 
Weiter Infos:
 
www.spielzeugfreierkindergarten.de
https://samowar.ch/meilen/


Spielzeugfreie Zeit - Fotogalerie(10)
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